BürgerEnergieTag informierte über Zukunft der Energieversorgung

Verein BürgerEnergie für Waghäusel und die Lußhardt engagiert sich für Waghäusel und die Region

Umfassende Informationen über die Zukunft der Energieversorgung, von der Photovoltaik über ein Wärmenetz bis hin zu dem großen Thema „Heizen ohne Öl und Gas“, bot der erste BürgerEnergieTag des Vereins BürgerEnergie für Waghäusel und Lußhardt.

Die Veranstaltung im Kirrlacher Pfarrzentrum bot eine Plattform für Bürgerinnen und Bürger, um sich über nachhaltige Energielösungen zu informieren und über die Zukunft der Energieversorgung in auszutauschen. Referenten waren Jürgen Scheurer vom Verein BürgerEnergie, Matthias Hotel vom Solar-Verein Waghäusel, Felix Lehn von der Firma Wirsol Roof Solutions, Daniel Heiler vom Fernwärmeverband AGFW und Michael Heiler von der Firma MHK.

„Der BürgerEnergieTag war eine großartige Gelegenheit, das Bewusstsein für erneuerbare Energien zu stärken und die Vorteile einer nachhaltigen Energieversorgung aufzuzeigen. Wir möchten die Bürgerinnen und Bürger ermutigen, aktiv an der Gestaltung unserer Energiezukunft teilzunehmen und gemeinsam mit uns eine nachhaltige und wirtschaftliche Energieversorgung zu schaffen“, sagt  Jürgen Scheurer, Vorsitzender von BürgerEnergie für Waghäusel und die Lußhardt.

Als gemeinnütziger Verein engagiert sich BürgerEnergie für Waghäusel und die Lußhardt für eine umweltbewusste und nachhaltige Energieversorgung. Der BürgerEnergieTag ist eine Veranstaltung, die das Bewusstsein für erneuerbare Energien durch sachliche Information stärkt und innovative Projekte vor Ort anstößt. Der Verein BürgerEnergie für Waghäusel und die Lußhardt steht allen Interessierten mit Rat und Tat zur Seite und unterstützt bei der Umsetzung von nachhaltigen Projekten.

Der stellvertretende Vorsitzende des Solar-Verein Waghäusel, Matthias Hotel, präsentierte das Engagement des Vereins, der sich seit über 20  Jahren für den Ausbau der Photovoltaik auf Waghäusels Dächern einsetzt. Der Solar-Verein ist ein starker Partner und unterstützt den Verein BürgerEnergie vor allem auch fachlich beim Thema Photovoltaik. Matthias Hotel erläuterte die Funktionsweise einer Photovoltaikdachanlage.  Er machte die Vorgehensweise bei der Planung einer eigenen Anlage deutlich. Der Waghäuseler Bürgerschaft macht der Verein regelmäßig Informationsangebote  und bietet auch qualifizierte PV-Beratungen an. Eine relativ neue Entwicklung ist das große Interesse an sogenannten „Balkonkraftwerken“. „Mit Balkon-PV können auch Bürgerinnen und Bürger ihren eigenen Strom erzeugen, die keine geeignete Dachfläche besitzen oder zur Miete wohnen. So ist es auch ihnen möglich, einen Beitrag  zur Energiewende zu leisten“, so Matthias Hotel.

Felix Lehn vom Waghäuseler Photovoltaik-Spezialisten Wirsol Roof Solutions stellte den interessierten Besuchern des BürgerEnergieTages die Möglichkeiten privater und gewerblicher Photovoltaik-Dachanlagen vor. Dabei wurde deutlich, dass es für nahezu jedes Dach wirtschaftliche Möglichkeiten gibt, die den Eigentümern dabei helfen, in ihrer Energieversorgung unabhängiger zu werden, hohe Energiekosten zu senken und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. „Seit über 20 Jahren bauen wir in Waghäusel private und gewerbliche Photovoltaik-Dachanlagen,  vom kleinen Privathaus bis zu Dachkraftwerken auf Gewerbehallen“, erläuterte Felix Lehn. Er stellte einige Vorzeigeprojekte Waghäuseler Gewerbebetriebe, öffentliche Einrichtungen und auf Vereinsgebäuden vor.

Als kompetenter Experte für Wärmenetze erläuterte Daniel Heiler die Kosten und die Finanzierung eines Wärmenetzes ein. Er erläutert die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze. „Es gibt aktuell so viele Zuschüsse im Wärmebereich wie noch nie. Bereits für eine Machbarkeitsstudie gibt es hohe Zuschüsse, so dass man diese kurzfristig in Angriff nehmen könnte. Dies Machbarkeitsstudie müsste für Waghäusel der nächste Schritt sein“, sagte der Energieexperte.

Daniel Heiler präsentierte ein Rechenbeispiel für die Kosten eines Wärmenetzes. Dabei ging er von 70 Millionen Euro Kosten für ein Wärmenetz sowie einem jährlichen Wärmeverkauf von 60.000 Megawattstunden (MWh) und einem Abzinsungszeitraum von 30 Jahren aus. Angenommen wurde ein Zinssatz von zehn Prozent, der sich bei Abwicklung über eine Bürgerenergiegenossenschaft halbieren könne. Hinzu komme noch der Preis der Wärmeauskopplung sowie für Wartung und Instandsetzung, der unterhalb der Leitungskosten liegen dürfte.

Grundsätzlich sind für ein Wärmenetz ganz unterschiedliche Wärmequellen möglich, sofern sie vor Ort realisiert werden können. Dazu gehören beispielsweise Biogas- oder große Solarthermieanlagen sowie industrielle Abwärme. „Die ergiebigste und für die Stadt vorteilhafteste Erzeugung wäre ein Geothermiekraftwerk, ergänzt um Redundanzanlagen aus weiteren Erzeugungsarten oder anderen Geothermiekraftwerken“, erklärte Daniel Heiler.

Michael Heiler von der Firma MHK Wärme- und Kältetechnik in Waghäusel informierte vor allem über den Wärmepumpeneinsatz.  „Wir installieren Heizungen, die überwiegend mit regenerativen Energien betrieben werden. Dabei haben Wärmepumpen Vorrang, sie wandeln umweltfreundliche elektrische Energie effizient in thermische Energie um und puffern diese für eine bestimme Zeit“, erklärte Firmeninhaber Michael Heiler. Darüber hinaus werde die Wärmepumpe künftig mit Sicherheit auch eine wichtigere Rolle im intelligenten Stromnetz der Zukunft spielen.